ERPRESSUNG!!!!! 

Tausende von Menschen, die mit der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben, 

Ihre Heimat verlassen haben, fürchten sich immer noch und wieder vor vor Hunger, vor Durst, vor Angriffen von Menschen, die sie als unerwünscht und Bedrohung empfinden 

und sie fürchten den Winter, den sie unter den Bedingungen fast gar nicht überleben werden. 

Ja, sie fürchten vielleicht sogar den Menschen, der direkt neben ihnen liegt, 

weil ihr Vertrauen in die Menschlichkeit missbraucht und zerstört wurde. 

Es sind Frauen, Männer, Väter; Mütter und Ihre Kinder, die gerade jetzt um das kämpfen, 

was wir jeden Tag als selbstverständlich erleben und auch einfordern, 

wenn es uns verwehrt wird: Freiheit, Sicherheit und eine Perspektive. 

Sie kämpfen für ein Zuhause und hoffen immer noch, 

dass Europa seine Werte nicht vergessen hat und Ihnen die Chance gibt, 

hier eines zu finden. 

Und das wird jetzt als ERPRESSUNG betitelt! 

Das Betteln und Bitten 

und Zwingen zum Aufbegehren. 

Das Weinen, das Leiden, das Schreien und das ewig lange Warten und Hoffen. 

- Und da stehen sie mit dem mahnenden Finger und verteilen Bilder in den Netzwerken und schreien: wir lassen uns nicht erpressen! 

Bilder von Menschen, in deren Gesichtern sich Wut, ja nachvollziehbare Wut, spiegelt. 

Und Bilder von Menschen, auf denen man Euphorie erkennt 

die Euphorie seinen Traum nicht aufzugeben, 

die Euphorie dem Warten ein Ende zu bereiten. 

Die Euphorie des Aufbruchs 

und die Euphorie einer Revolution, die lange überfällig ist 

weil die europäische Union seit Jahren die Hände in den Schoss legt 

zusieht, wie Menschen unter schlimmsten Bedingungen „gehalten“ und eingesperrt werden 

und sich jeder Verantwortung entledigt! 

Und jetzt stehen die Europäer da und rufen: 

wir lassen uns nicht erpressen! 

 

Und warum das alles 

weil eine Angst in der Luft liegt, die vom rechten Mob clever verbreitet wurde. 

Es ist die Angst, dass das rechte Aufbegehren größer werden könnte. 

Angst, dass die eigene Bevölkerung sich weiter spaltet 

und es zu Unruhen in unseren harmonischen gut beheizten Einfamilienreihenhäusern 

mit gefüllten Kühlschränken kommen könnte. 

Angst vor rechter Gewalt! 

Und jetzt hebe ich den mahnenden Finger und sage: 

wir dürfen uns nicht vom Rechtsextremismus erpressen lassen! 

Nein, wir haben dazu gelernt! 

Wir dürfen nicht zuschauen, wie unser Nachbar auf der Insel elendig verreckt 

weil es für unser System anstrengend werden könnte! 

Wir geben unsere Menschlichkeit nicht auf, aus Angst! 

Wir lassen uns nicht erpressen! 

Wir Menschen in Europa stehen zusammen und wollen den Geflüchteten die Chance geben 

sich ein Leben aufzubauen, wie wir es uns für uns selbst wünschen. 

Und wir wollen, dass die Insel Lesbos wieder zu einem Ort der Freude wird 

und nicht als die Schreckenskammer für europäische Unmenschlichkeit in die Geschichte eingeht! 

Wir lassen uns nicht erpressen!